Beschäftigung für Jagdhunde Teil 2

Beschäftigung für Jagdhunde Teil 2

Warum Beschäftigung?

Warum sollte ein Spaziergang für Deinen (Jagd)Hund durch die schöne Natur nicht ausreichend sein?

 

Zum einen, weil Hunde nicht spazieren gehen, zum anderen weil sie nicht für ein ruhiges und arbeitsfreies Leben gezüchtet wurde.

Unsere (Jagd)Hunde wurden für eine Aufgabe gezüchtet. Sie sind arbeitsfreudig, neugierig, an die Zusammenarbeit mit dem Menschen angepasst und wissbegierig. Was Generationen vor ihnen getan haben, ist mit einigen Würfen „Familienhundezucht“ nicht wegzubekommen.
Sie sind Spezialisten auf ihrem Gebiet, ausgesucht und nach einem Kriterium gezüchtet worden.
Sie haben Bedürfnisse nach Bewegung und geistiger Auslastung.

Leider können wir nicht alle Bedürfnisse unserer Hunde befriedigen. Wir haben als Hundebesitzer einige Einschränkungen, die wir berücksichtigen müssen.
Ein laufreudiger, aber auch jagdlich motivierter Hund, kann nicht großräumig im Feld freilaufen und seinem Trieb nachgehen. Ein beutefixierter Hund würde gerne dem Feldhasen nachstellen und ihn fangen, darf das natürlich aber nicht.

Daher müssen wir Alternativen finden. Der lauffreudigen Hunde, erfreut sich vielleicht an einer Jogging – oder Radrunde. Der Hunde, der gerne Beute machen möchte, findet in der Dummyarbeit eine alternative und Beschäftigung.

Für viele Interessen gibt es eine alternative Möglichkeit mit Ersatzbeute zu arbeiten, wie Futter, Dummy, einem konditionierten Gegenstand etc.

Wenn wir die Bedürfnisse unserer Hunde ignorieren oder nicht ausreichend befriedigen, kann der Hund schnell zu einem Problem werden. Die überschüssige Energie muss ja irgendwo hin und sucht sich einen Weg.
Von unkontrollierbarem Jagdtrieb von Wild oder Ersatzbeute, wie Autos, Fahrräder oder Joggern über Zerstörung vom Mobiliar oder sich selbst. Stress und Unruhe können den Alltag begleiten.

 

Überforderung vs. Unterforderung – Das Maß finden

Leider gibt es nicht nur unterforderte Hunde, sondern bei dem reichhaltigen Angebot der Hundeschulen und Verein auch eine Überforderung. Achte darauf, dass Du kein straffes Beschäftigungsprogramm startest: montags Mantrailing, dienstags Dummytraining, mittwochs Trickkurs, Donnerstag Erziehungskurs und am Samstag nochmal Trailen.

Das wird Deinen Hund genauso stressen wie ein Unterforderung.

Euer Hobby sollte Euch beiden Spaß machen und eine schöne Alternativen zu den normalen Spaziergängen bieten. Dein Hund muss nicht jeden Tag eine Stunde am Stück Dummyaufgaben lösen oder den halben Wald nach Futter absuchen. Es ist nicht verkehrt jeden Tag eine kleine Aufgabe zu stellen.
Denke daran, dass auch Dein Hund ein Recht auf ein „Wochenende“ hat 😉 Es sollten Pausentage geben, an denen Dein Hund entspannen kann.

Wie häufig ihr Euer Hobby nachgeht hängt von der Arbeitsfreude Deines Hundes. Grundsätzlich lernt Dein Hund mehr, wenn ihr Eure Übungen und Aufgaben mehrmals in der Woche wiederholt und variiert.